Warum müssen im Maschinenbau eigentlich die Kleinen immer mehr zahlen als die Großen?

Kosten senken über alternative Anbieter zu den Platzhirschen.

Wer als kleineres Unternehmen Maschinen entwickelt, baut oder in Betrieb nimmt, wird geradezu erschlagen von den Kosten, die mit den Maschinenteilen einhergehen. Wer wie ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter auch noch Prototypen oder Klein(st)serien benötigt, um mal etwas auszuprobieren steht nochmal vor ganz anderen Herausforderungen. Denn an Klein(st)aufträgen haben die großen Anbieter von Maschinenbaulösungen gar kein Interesse.

Besonders ärgerlich finde ich, dass großen Unternehmen gigantische Nachlässe auf ihre Beschaffungen gewährt werden, so dass die Anbieter eigentlich nur einen großen Durchsatz erzeugen, aber an den Teilen selber kaum noch Gewinn machen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch wieder, dass kleinere Unternehmen und der Mittelstand für die Gewinne herhalten müssen. So zahlen die Kleinen für den Einkaufswahn der Konzerne.

Das darf einfach nicht nicht  sein. In den letzten Jahren hat sich allerdings eine interessante Entwicklung ergeben. Wahrend man früher alles von Normteilen bis zu Katalogteilen aus dicken, gedruckten Katalogen auswählen musste (ich erinnere mich an den fettesten Katalog von Ina-Schaeffler), verlagert sich die Beschaffung auch im B2B-Bereich auf Online-Shops. Hier herrscht eine deutlich größere Preistransparenz und dmait auch ein stärkerer Wettbewerb zwischen den Anbietern.

Genau diese Transparenz und dieser Online-Wettbewerb führt zu faireren Einkaufsbedingungen für alle. Denn natürlich kann man auch in Online-Shops einzelnen Kunden Rabatte einräumen und das Angebot maßschneidern. Aber wer seine guten Preise hinter Rabatten versteckt, statt sie allen zugänglich zu machen, verliert Marktanteile. Im Endeffekt gewinnt im Online-Geschäft der transparenteste und fairste Massenanbieter.

Auch die Suchmaschinen haben daran einen Anteil. Denn wer viele User auf seine Seite lockt, wird von den Suchmaschinenanbietern dafür mit guten Ratings belohnt. Nischenanbieter gehen tendenziell etwas unter.

Ich muss sagen: Diese Entwicklung gefällt mir. Sie hat etwas Robin-Hood mässiges, denn die Überbevorteilung von Großunternehmen im Einkauf und Vertrieb muss endlich ein Ende haben. Denn den Schaden haben die Kleinen. Und dabei sind es gerade die kleinen und mittleren Unternehmen, Forschungsinstitute und Startups, die von Innovationen leben. Wer Innovationen aber schnell in den Markt bringen will, muss die vielen Entwicklungsinterationen auch bezahlen können.

Ich werde hier konsequent faire Anbieter zu den Platzhischen listen. Dazu habe ich mir ein paar Krieterien überlegt:

  • Transparente Online-Preise und Online-Beschaffbarkeit
  • Vergleichbares Qualitätsversprechen
  • Guter Support

Wenn du als Leser andere interessante Anbieter kennst, schreib mir bitte und ich nehme sie mit in das Verzeichnis auf. Mein Ziel ist es, dass kleine Unternehmen eine Art "gelbe Seiten der Alternativbeschaffungsquellen" vorfinden. Idealerweise auch von anderen, kleinen Unternehmen.

 

Bisher gelistete Anbietertypen

Schrauben, Stifte, Scheiben

3D-Druck und additive Fertigung

CNC-Teile (Drehen und Fräsen)

Pneumatikkomponenten

Aluminium Konstruktionsprofile und -baukästen

Laserteile und Kantteile

Über mich

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Felix Wagner

Entwicklungsingenieur und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP

Ich entwickele regelmäßig Maschinen im Rahmen von Forschungsprojekten und Drittmittelprojekten. Wenn ihr Interesse habt, euch mit mir auszutauschen, könnt ihr mich auf LinkedIn adden. Ich freue mich!

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